Abstract
Im Gegensatz zur Nierentuberkulose kennzeichnen Streuung, Neigung zur Reinfektion und Therapieresistenz den Verlauf dcr spezifischen Prostataerkrankungen. Das häufige Fehlen charakteristischer Symptome erschwert die Diagnose. Durch den rcktalen Tastbefund lassen sich nur in rund zwei Drittel aller Fälle spezifische Veränderungen feststellen. Die routinemäβig durchgeführte Urethrographie ermöglicht 1. den Nachweis von spezifischen Prostataläsionen, die sich aufgrund der Lokalisation dem rektalen Tastbefund entziehen, 2. die Beurteilung der urethralen Kommunikation. der Ausdehnung und der Lage von vorhandenen Parcnchymläsíonen. Da der Verlauf einer Urogenitaltuberkulose vom Vorhandensein einer Prostatatuberkulose entscheidencl beeinfluβt wird, ist ihre Erkennung von besonderer Bedeutung. Die Langzeittherapie mit Tubcrkulostatika kann bei Therapieresistenz durch die transurethrale Elektroresektion ergänzt werden. Über den Krankheitsverlauf von 91 Patienten wird berichtct.