Abstract
Im Tierexperiment wurde in zwei Versuchsserien geprüft, in welcher Form und Ausdehnung morphologische Veränderungen in der Niere, der Wand des Nierenbeckens und des Harnleiters nach längerer Liegedauer von Uretersonden auftreten. Bei der ersten Versuchsanordnung wurdenNíerenbeckenundHarnleitertransvesical aber nach auβen drainiert. Bei der zweiten Versuchsanordnung blieb die Drainage in der Harnblase liegen. In beiden Versuchsserien hat die funktionelle Harnstauung und der Reflux mit und ohne antibiotische Behandlung eine mehr oder weniger starke interstitielle Nephritis und Ureteritis erzeugt. Die bei der Spülbehandlung nach der von Timmermann angegebenen Methode auftretenden Komplikationen wie Fieberschübe, Pyurie, Haematurie, Blutbild- und Senkungsveränderungen werden damit erklärt. Diese tierexperimentellen Untersuchungen machen deutlich, daβ die Spülbehandlung nur im Einzelfall und als Behandlungsversuch bei sehr strenger Indikation zur Anwendung kommen darf.